Zahlen für die Couch

v.l.n.r.: Tobias Jahn, Lars Melchior und Christoph Stiller

Die Gründer von Edutapps starten mit ihrer Mathe-App ‚Maphi‘ erfolgreich durch.

„Wir sind von unserer Mathe-App begeistert, weil sie wirklich einen echten Mehrwert bietet“, sagt Tobias Jahn und eröffnet damit das Gespräch. Er ist einer der drei Gründer von Edutapps, die im vergangenen Jahr den Lift-off-Wettbewerb für Start-ups der Uni Göttingen gewonnen haben. Mit ihrem Produkt haben sie bereits einige Förderer überzeugen können. Gerade erst ist ihr einjähriges Exist-Gründerstipendium ausgelaufen, und schon genießen Jahn, Lars Melchior und Christoph Stiller einen 100-tägigen Aufenthalt in der VentureVilla in Hannover. Dort haben Start-ups wie sie die Chance, sich auf den Markt vorzubereiten und mit Investoren in Kontakt zu kommen.

Ein guter Zeitpunkt, um mit ihrer Mathe-App, konzipiert für die 6. bis 13. Klasse, online zu gehen. Doch was ist das Besondere? Mathe-Apps gibt es doch bereits einige am Markt? – „Unsere App ‚Maphi‘ unterscheidet sich von denen anderer Anbieter vor allem darin, dass der Nutzer hier den gesamten Lösungsweg einer Rechenaufgabe durchgehen kann, um zum Ergebnis zu kommen“, erklärt Jahn. Jeder Schritt sei nachvollziehbar und könne frei gewählt werden. „Es gibt also nicht nur einen möglichen Weg zum richtigen Ergebnis. Die Schüler können ausprobieren und haben dafür pro Modul drei Leben.“ Während der 28-Jährige dies erzählt, hat er bereits sein Tablet zu Hand, um zu zeigen, wie das genau funktioniert. Denn natürlich ist es leichter zu verstehen, wenn man alles sehen und ausprobieren kann.

Und die App ausprobieren kann seit Juni jeder, dem bisheriges Lernen zu langweilig war, oder auch diejenigen, die Lust haben, Mathe mal anders zu erleben. „Eigentlich muss man zum Mathelernen mit Zettel und Stift am Tisch sitzen“, sagt Jahn. „Aber genau diese Formel wollten wir aufbrechen und fragten uns: Wie viel besser wäre es, wenn man sich mit dem Tablet gemütlich auf die Couch setzt und dort seine Aufgaben löst?“

Das Programm ist gut durchdacht. Zahlen und Formeln lassen sich auf dem Touch-Bildschirm innerhalb der mathematischen Gesetze frei bewegen. Das schafft Freiraum zum Experimentieren und zeigt neue Möglichkeiten auf. Die App geht zunächst mit zwei Modulen für iOS und Android online, wird aber stetig erweitert: lineare Gleichungen, Bruchrechnung, Ableitungen und auch Tools zum Erstellen eigener Aufgaben werden in den kommenden Wochen und Monaten bereitgestellt. Die drei Start-up-Jungs arbeiten seit einem Jahr Vollzeit an der Programmierung und Umsetzung neuer Ideen – und sind noch lange nicht am Ende angelangt.

TOP

entdeckt, entwickelt & erzählt Erfolgsgeschichten