Gemeinsam mehr erreichen

Die Göttinger Bürgerstiftung – ehrenamtliches Engagement von Bürgern für eine starke und lebenswerte Stadtgemeinschaft

Wir leben in einer tollen und vielfältigen Stadt, in der sich viele für Chancengleichheit engagieren. Unser Ziel ist es, die unterschiedlichen Kräfte in und um Göttingen, die sich für ­so­ziale Themen engagieren, um gemeinsam mehr zu erreichen, zu bündeln, “, erklärt Claudia Weitemeyer, die seit einem Jahr als erste Vorsitzende der Bürgerstiftung Göttingen ­amtiert. Dafür ist die Stiftung stets auf der Suche nach Menschen, die sich einbringen und mitgestalten wollen. Gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen Siegfried Lieske und Lars Wätzold, dem achtköpfigen Stiftungsrat und etwa 40 ehrenamtlich tätigen Paten, Mentoren und Koordinatoren füllt Weitemeyer die Bürgerstiftung und ihre neue Vision mit Leben. Alle Aktiven stärken mit ihrem Engagement die bürgerliche Gemeinschaft und tragen mit dazu bei, jedem die Möglichkeit zu eröffnen, das eigene Potenzial entfalten zu können.
„Dabei ist es enorm wichtig, Kräfte zu bündeln“, sagt Weitemeyer. „Das zeigt ein Blick auf das riesige Betätigungsfeld der Göttinger Bürgerstiftung.“ Denn dies gehe weit über das beliebte, einmal jährlich stattfindende Bürgerfrühstück hinaus, das nach einer Coronapause seit dem vergangenen Jahr auf dem Johanniskirchhof stattfindet.

Paten verschenken Zeit an junge Menschen

Da gäbe es beispielsweise die Paten, die oft über viele Jahre regelmäßig im Rahmen der Projekte ,Zeit für ein Kind‘ und ,Zeit für Jugendliche‘ ihre Zeit an junge Menschen verschenken. Dann der Zivilcouragepreis für außerordentliches Bürgerengagement, das Patenschafts­projekt ,Come together‘ für ausländische Jugendliche oder den Deutschunterricht für etwa 25 ukrainische Kinder, der im vergangenen Herbst erstmals an zwei Göttinger Schulen gegeben wurde. Und im Koch- und Ernährungsprojekt ,Entdeckungsreise Essen‘ an einer Göttinger Grundschule lernen Kinder alles über das Zubereiten gesunder Mahlzeiten und den Wert, diese zusammen mit Freunden oder Familie einzunehmen. Darüber hinaus bietet die Bürgerstiftung die treuhänderische Verwaltung anderer Stiftungen an und berät beim sogenannten Taufgang neu zu gründender Stiftungen.
„Aktuell hat die Bürgerstiftung mit unserem Projekt ,FAIR TEILEN – Göttingen gerechter machen – wir verteilen um‘ am Mitteldeutschen Fundraisingpreis 2023 ­teilgenommen“, erzählt die erste Vorsitzende. Diese Kampagne ruft gut ­situierte Menschen dazu auf, ihre Energiepreispauschale und Soforthilfe der Bundesregierung zu spenden. „Wir ­geben das Geld an die Menschen weiter, für die die aktuellen Preiserhöhungen für Energie, Lebensmittel, Mieten und andere Dinge des täglichen Bedarfs existenzbedrohend sind.“ Inzwischen seien vom angestrebten Spendenziel von 30.000 Euro schon fast zwei Drittel eingegangen und zum großen Teil bereits an Bedürftige weitergeleitet worden, so Weitemeyer zufrieden: etwa 5.000 Euro für ­Einzelfallhilfen an Göttinger Schüler für dringend benötigte Winterbekleidung oder Schulmaterialien. Ein weiterer ­Betrag fließt in den Einkauf von Lebensmitteln für die ­Göttinger Tafel.
Apropos Göttinger Tafel: Die Geschichte der Bürgerstiftung geht auf Peter Cordes zurück, einen Göttinger Augenarzt. Er las 1994 von der Idee einer Obdachlosenspeisung in New York und gründete daraufhin mit anderen Engagierten 1995 in Göttingen eine der ersten deutschen Tafeln. Fünf Jahre später entstand daraus die Bürger­stiftung Göttingen, und die Göttinger Tafel wurde zum autarken Verein. „Die Göttinger Bürgerstiftung war damals die zweite ihrer Art deutschlandweit“, erzählt die Vorsitzende auf eine lange Geschichte zurückblickend. „Heute gibt es über 300.“

Weitere Mitstreiter gewüscht!

Die Tradition und die vielen hier genannten Projekte verpflichten. Weitemeyer wünscht sich in der Bürgerstiftung deshalb viele weitere Mitstreiter, die sich als Paten und Mentoren, aber auch als Vorstands- und Stiftungsratsmitglieder oder sogenannte Vorstandsbeauftragte mit einer speziellen Kernkompetenz engagieren. „Die Chance, mitzuwirken und Gutes zu tun, ist nahezu unerschöpflich“, sagt sie. „Die ,Baustellen‘ und der Bedarf an Unterstützung vieler Menschen leider auch.“ Um die oft knappen personellen und finanziellen Ressourcen besser zu nutzen, wünscht sich Weitemeyer auch für die Zukunft, die unterschiedlichen Kräfte in der Stadt, die sich nicht selten um die gleichen sozialen Themen kümmern, an einen Tisch zu bringen – „um Synergien zu nutzen und gemeinsam mehr zu erreichen“. ƒ

Kontakt
Bürgerstiftung Göttingen
Am Leinekanal 4
37073 Göttingen
Tel. 0551 38489872
post@buergerstiftung-goettingen.de
www.buergerstiftung-goettingen.de

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