Brücke zur Wirtschaft

Präsidentin Ulrike Beisiegel hat sich zwei neue Mitarbeiterinnen an ihre Seite geholt, um in Zukunft die Universität noch besser nach außen zu vernetzen. Erklärtes Ziel der Uni-Frontfrau: Göttingens Wirtschaft und die Universität besser vernetzen.

Bild: Christina Qaim, Ulrike Beisiegel und Katharina Trabert (v.l.)

Seit ihrem Amtsantritt als Präsidentin der Georg-August-Universität im Jahre 2011 engagiert sich Ulrike Beisiegel für eine stärkere Verknüpfung der Hochschule mit außeruniversitären Bereichen. Besonders gewichtig für die Zukunftsperspektiven der Studentenschaft ist dabei ein guter Draht in Richtung der regionalen und auch der überregionalen Wirtschaft. Um diesen Aspekt zu professionalisieren, integrierte die Universität zum September 2014 zwei Stellen in die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Um die Intensivierung der Wirtschaftskontakte kümmert sich fortan Christina Qaim, Katharina Trabert ist Leiterin des Teilbereichs Fundraising.

Frau Professor Beisiegel, was motiviert Sie zu Ihrer konsequenten Politik der Öffnung der Universität nach außen?

Beisiegel: Ich hatte keinerlei regionales Netzwerk, als ich nach Göttingen kam. Inzwischen kenne ich die Entscheider aus Wirtschaft, Kultur und Sport in der Region. Wir müssen die begrenzten Ressourcen gemeinsam sinnvoll einsetzen. Nur so können wir Südniedersachsen stärken und als Vorzeigeregion etablieren. Das geht mir häufig noch nicht schnell genug, aber insgesamt freue ich mich über die großen Fortschritte, die wir auf dem Gebiet gemacht haben.

Inwiefern hoffen Sie mit neuem Personal auf einen schnellen Fortschritt?

Beisiegel: Frau Christina Qaims und Frau Traberts Positionen als Schnittstellen mit der Wirtschaft sind mir sehr wichtig. Sie lösen Kommunikationsprobleme und schaffen neue Finanzierungsmöglichkeiten zur Qualitätssteigerung des Universitätsportfolios.

Frau Qaim, wie sehen Sie Ihre Funktion im Bereich Wirtschaftskontakte?

Qaim: Ich bin die Ansprechpartnerin für alle Fragen der Wirtschaftsvertreter. Durch meine Ansiedlung in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit kann ich für die Fragen, die ich nicht selbst beantworten kann, schnell die richtigen Ansprechpartner ermitteln und weitergeben.

Welche Themen liegen Ihnen dabei besonders am Herzen?

Qaim: Wir wollen die Kontakte und Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Wirtschaftsvertretern unterstützen und intensivieren zum Nutzen aller Beteiligten. Die Praxisbörsen sollen in Zukunft noch besser mit der regionalen und überregionalen Wirtschaft verknüpft werden, und unsere Studierenden und Promovierenden können durch die Mentoringprogramme, zum Beispiel beim Projekt ,Brückenschlag‘, direkt vom Einsatz der Wirtschaftsvertreter profitieren. Wir sehen uns als Dienstleister für Wirtschaftsanfragen und ‚Netzwerker‘ zwischen Absolventen und Entscheidern.

Welche Rolle spielt das Fundraising in diesem Zusammenhang, Frau Trabert?

Trabert: Mit dem Fundraising werden innovative Projekte durch zusätzliche Mittel ermöglicht. Hierbei geht es in erster Linie um gesamtuniversitäre Projekte, die das Profil der Georgia Augusta stärken. Zudem stehen wir den einzelnen Fakultäten beratend zur Seite. Es ist nicht Aufgabe des Fundraisings, wegfallende öffentliche Gelder zu kompensieren.

Welche konkreten Projekte werden von dieser neuen Aufstellung profitieren?

Trabert: Das Haus des Wissens ist ein wahres ‚Win-win‘-Vorhaben für Universität, Stadt und Region. Es ist natürlich ein Leuchtturmprojekt für Forschung und Lehre, erzeugt aber auch eine große Außenwirkung, zum Beispiel für den Tourismus und die Standortattraktivität für künftige Studierende oder Fachkräfte. Die Zusammenarbeit mit Schulen und den Kulturakteuren ist dabei ein ganz wichtiger Punkt. Im Fundraising möchten wir auch auf Crowdfunding setzen.

Wie schätzen Sie die Unterstützungsbereitschaft von Förderern ein?

Beisiegel: In Deutschland gibt es leider keine etablierte Stiftungskultur wie im angelsächsischen Raum. Daher müssen wir neu beginnen und möglichst von den anderen Ländern lernen.

Trabert: Hierzu müssen Frau Qaim und ich eng zusammenarbeiten und die guten Kontakte zur Wirtschaft nutzen, um herauszufinden, wie wir mit unseren Projekten einen Mehrwert für alle Beteiligten erzeugen können. So können wir dauerhaft gemeinsam den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Göttingen stärken.

Welche Effekte erhoffen Sie sich darüber hinaus langfristig?

Qaim: Die Universität wird sich noch weiter öffnen gegenüber der Region und anderen Hochschulen. Bereits bestehende Kontakte werden intensiviert und neue eingeleitet.

Beisiegel: Durch Frau Trabert und Frau Qaim erweitern wir systematisch unser Netzwerk auch auf größere Unternehmen in Südniedersachsen und landesweit. Begrüßungsangebote und sprachliche Unterstützung bei der Integration von ausländischen Mitarbeitern werden wir den Unternehmen zugänglich machen und damit eine neue Willkommenskultur schaffen. Darüber hinaus wollen wir im weltweiten THE-Hochschulranking unseren zweiten Platz in Deutschland verteidigen und unsere internationale Sichtbarkeit weiter verbessern. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die Öffentlichkeitsarbeit zu internationalisieren. So werden wir auch die in Zukunft geforderte Regionalentwicklung des Bundes und des Landes Niedersachsen erfüllen können.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Alciro Theodoro da Silva
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