TAB Matthias Walter
„UnternehmerInnen, die ihr Wissen teilen, treffen bessere Entscheidungen.“
Seit über 30 Jahren ist Matthias Walter Unternehmer. Er hat mehrere Unternehmen gegründet, übernommen oder sich an ihnen beteiligt. Heute nutzt er das aufgebaute kaufmännische und strategische Wissen, um als Coach andere Unternehmer in ihrem Business zu unterstützen. Mit dem aus Amerika stammenden Franchise-Konzept TAB – The Alternative Board – regt er sie dazu an, ihr Wissen mit anderen zu teilen, um gemeinsam zu wachsen.
Durch das Unternehmerdasein von Matthias Walter zieht sich seit mehr als 30 Jahren ein roter Faden: Das positiv Getriebensein von einem Projekt. „Unternehmen aufzubauen, ist meine Leidenschaft“, sagt der Wahl-Göttinger voller Begeisterung. Entdeckt hatte er diese Leidenschaft nach einem Umweg: Mitte der 1980er-Jahre war er als Büroleiter für Neckermann-Reisen in die Universitätsstadt gekommen und mit dem eingeschränkten Handlungsspielraum in den Konzernstrukturen nicht glücklich geworden. Er kündigt, will Unternehmer werden – noch ohne konkreten Plan. „Eines aber wusste ich schon damals“, erzählt Walter heute, „Unternehmertum bedeutete für mich, gestalten zu können.“
Rückblickend sorgte eine glückliche Fügung dafür, dass sein unbändiger Gestaltungswille im Januar 1990 aus ihm herausbrechen konnte. Er traf einen befreundeten Reiseunternehmer, der ihm von der Reisesehnsucht der Menschen aus der DDR erzählte. „Wir sahen die einmalige Chance sofort“, sagt Walter. Sie entwickeln damals an nur einem Wochenende ein Konzept und gründen mit einem weiteren Mitstreiter Reiseland. Matthias Walter ist zu diesem Zeitpunkt gerade mal 27 Jahre alt. Die Geschäftspartner eint eine klare Vision. „Wir wollten zu den Top 10 der Reisebranche in Deutschland gehören und auf dem Gebiet der neuen Bundesländer die Nummer 1 sein, um bessere Konditionen für unsere Kunden auszuhandeln“, erklärt der gebürtige Hesse Walter.
Reiseland als Erfolgsstory
Vom südniedersächsischen Northeim aus treibt das Trio in der Folgezeit das erste Franchisesystem im Reisevertrieb voran und legt sich ab dem ersten Tag mit einem breiten Portfolio an Traum-Reisezielen rund um den ganzen Globus, zuverlässigem Service und viel persönlichem Engagement ordentlich ins Zeug. Die Kunden honorieren den Einsatz: Die Reiselandgruppe wächst schnell auf 320 Filialen, mehr als 1.200 Mitarbeiter und einen Umsatz von 500 Millionen Euro. 1996 steigt der Hamburger OTTO-Konzern mit ein, an den die Reiselandgruppe 2004 schließlich verkauft wird. Walter selbst hatte sich bereits im Jahr 2000 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. „Reiseland war ein großer Erfolg. Unglaublich, wenn man bedenkt, wie hemdsärmelig wir das in jungen Jahren angegangen sind“, sagt der gelernte Kaufmann, und blickt schmunzelnd auf die bewegten Jahre zurück.
In seinem Unternehmerleben nach Reiseland war und ist Walter an zahlreichen Gründungen beteiligt. Nur ein Mal scheiterte er: Mit einem Fitnessstudio für Frauen Anfang der 2000er-Jahre war er seiner Zeit voraus. Seine aktuellen Beteiligungen hingegen hat er auch durch schwierige Start-up-Zeiten begleitet und zu ihrer heutigen Marktstellung entwickelt. Dazu gehören das 2001 gegründete Unternehmen Emlix (www.emlix.com) in Göttingen, das Linux-basierte Systemlösungen für industriell genutzte Produkte entwickelt, oder die in Hamburg ansässige BOSYS-Gruppe (www.bosys.info), ein erfolgreicher Anbieter für digitale, touristische Vertriebsplattformen. Auch an NBRX (www.nbrx.com) ist er beteiligt: Das Erfurter Unternehmen bietet Kunden Beratung und Begleitung bei der Umsetzung ihrer Ziele im Bereich Energieeffizienz oder Klimaneutralität.
Unternehmer aus Leidenschaft, Coach aus Erfahrung
Doch Matthias Walter ist nicht nur an Unternehmen beteiligt, er ist auch selbst seit Ende 2020 in einem neuen Projekt aktiv: Mit seinen gesammelten Erfahrungen unterstützt er als Coach andere Unternehmer in ihrem Business. Er nutzt dafür das aus Amerika stammende Franchise-Konzept TAB – The Alternative Board. TAB hilft Unternehmern und Führungskräften unter dem Motto ‚Unternehmer teilen ihr Wissen‘ mit strategischen Managementtools, Chancen zu erkennen und ihre unternehmerischen, aber auch persönlichen Ziele zu erreichen. Den Methodenkoffer dafür hat er sich unter anderem während seiner Design-Thinking-Ausbildung am HPI (Hasso Plattner Institut) in Potsdam und im Management Zentrum in St. Gallen im Bereich strategische Unternehmensführung angeeignet.
„Ich bringe in einem sogenannten Unternehmerboard sechs bis acht Teilnehmer in vertraulichen Runden an einen Tisch“, erklärt Walter. „Wir treffen uns monatlich in dieser festen Gruppe, reihum direkt in den Unternehmen. Dort beraten wir – moderiert von mir – in intensiven vier Stunden vertraulich und auf Augenhöhe unsere persönlichen Themen.“ Die Themen bereitet er mit jedem Boardmitglied in individuellen Coachingstunden vor. Teilnehmen könnten prinzipiell alle UnternehmerInnen, sofern sie dazu bereit seien, ihre Ideen und Erfahrungen zu teilen. Er habe in seiner unternehmerischen Laufbahn oft das Glück gehabt, KollegInnen zu treffen, die seine Themen sofort nachvollziehen konnten und zu einem offenen Austausch bereit waren. Das habe ihm dabei geholfen, Ziele zu erreichen. So ist es kein Wunder, dass er heute sagt: „Ich bin überzeugt davon, dass UnternehmerInnen, die ihr Wissen teilen, klar bessere Entscheidungen treffen.“
Das TAB funktioniert über seine Mitglieder
Bei der Zusammensetzung der Boards achtet Walter darauf, dass keine direkten Wettbewerbssituationen entstehen. Da sich alle Mitglieder vorab zur Vertraulichkeit verpflichten, ist der nötige offene Austausch möglich. „Es ist toll, UnternehmerInnen mit TAB eine gut strukturierte Umgebung anbieten zu können, die ehrliches Feedback und konkreten Rat auf Augenhöhe ermöglicht, und praxiserprobte Lösungsvorschläge hervorholt“, sagt Matthias Walter aus Überzeugung. „UnternehmerInnen gestalten aktiv die Zukunft ihres Unternehmens und ihre eigene, das ist eine komplexe und sehr fordernde Tätigkeit. Mit KollegInnen, die in der gleichen Situation sind, aber nicht im Wettbewerb zu mir stehen, kann ich mich ehrlich und konkret austauschen“, beschreibt der Business-Coach. „Wir geben uns unabhängige Ratschläge für Aufgabenstellungen im Personalwesen, Konfliktmanagement, in Nachfolgefragen, für Marketing und Sales, oder die Unternehmensentwicklung.“ Zusätzlich stünden gerade durch die Pandemie verschärft Themen wie Digitalisierung oder Fachkräftemangel auf dem Programm. „Nicht zuletzt stellt sich die Frage, wie man einen Unternehmer für eine bessere Work-Life-Balance von einer 70-Stunden-Woche wegholt, ohne Performance einzubüßen“, sagt Walter aus Erfahrung. „Um Motivation geht es nicht, sondern eher darum, die Energie zu bündeln.“ Doch auch das richtige Mindset sei entscheidend. „Das Wichtigste, um Erfolg zu haben, ist der Glaube“, sagt der bekennende Bill-Gates-Fan, der sich selbst einen Berufsoptimisten und Mutmacher nennt. „Der Rest ist Werkzeug – kaufmännisches und strategisches Wissen.“
Wie lange der Vollblutunternehmer Matthias Walter seiner Leidenschaft, Unternehmen aufzubauen, noch folgen wird, kann er nicht mit Bestimmtheit sagen. „Ich arbeite furchtbar gern und möchte noch lange arbeiten. Vielleicht, bis ich siebzig bin – dann schauen wir mal“, sagt er und hat sicher schon neue Ideen im Kopf.
TAB The Alternative Board, Südniedersachsen
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