Frauenpower bei Porsche

Porsche: Das ist Kindheitstraum, das ist Tradition und Fortschritt – das sind Emotionen. Und es ist für viele – ebenso, wie einen 911er zu fahren – ein Traum, bei Porsche zu arbeiten. So wie bei Leonie Dorra, die vor vier Jahren ihre Ausbildung im Porsche Zentrum Göttingen begann und inzwischen als Service-Assistentin fester Bestandteil des Teams ist: „Es ist schon etwas Besonderes, hier zu arbeiten“, sagt Dorra. „Ich stehe gern morgens auf, um hierherzukommen.“

Was auf den ersten Blick ein wenig nach Lob­hudelei klingen mag, bestätigt sich beim genaueren Hinschauen. Ein Kunde betritt den Verkaufsraum und wird direkt mit Namen begrüßt. „Man kennt sich zum Teil über Jahrzehnte und begrüßt sich wie alte Freunde“, erzählt Christina Felgenhauer, Assistentin der Geschäftsführung und verantwortlich für das Marketing und die Neu- und Gebrauchtwagendisposition. Sie arbeitet seit über 30 Jahren im Autohaus – zunächst bei Audi. Als 1992 das Porsche Zentrum Göttingen als eigenständiges Verkaufszentrum gebaut wurde, war es für sie keine Frage, ob sie zu Porsche wechseln möchte. Damals war sie allerdings noch die einzige Frau im Team. Das änderte sich erst mit Leonie Dorra. Und seit diesem Jahr arbeiten sogar vier Frauen im Verkaufsraum: Lisa Spier, die bei Porsche im Juli eine Junior-Verkäufer-Ausbildung begonnen hat, und Alina Koch, seit August in der Ausbildung zur Automobilkauffrau, kamen hinzu.

Das Porsche Zentrum in Göttingen ist eher eines der kleineren Porsche Zentren in Deutschland, „aber genau das macht seinen besonderen Charme aus“, sagt Spier, die zuvor für eine andere Automarke in Kassel gearbeitet hat. Göttingen sei so ganz anders, so entschleunigt, stellt sie bereits nach nur zwei Monaten in ihrer neuen Heimat fest. „Die Arbeitsatmosphäre, die Mitarbeiter und die Kunden – alles ist viel entspannter. Das gefällt mir“, so die angehende Junior-Verkäuferin für Neu- und Gebrauchtwagen. Sie ist, wie auch die anderen Mitarbeiterinnen, davon überzeugt, dass man nur dann etwas gut verkaufen kann, wenn man dafür brennt. Die Kunden merken schnell, ob man es ehrlich meint. So brachte vor ein paar ­Wochen ein Neuwagenkunde der jungen Verkäuferin nach dem Kauf einen Strauß Blumen vorbei, um Danke zu sagen.

„Die Zeiten, in denen schnelle Autos eine Männer­domäne darstellten, sind doch lange vorbei“, sagt der Geschäftsführer Swen Riediger und ist stolz auf sein neues Team aus Männern und Frauen. „Uns kann man auch kein X für ein U vormachen“, ergänzt Felgenhauer lachend. Außerdem gibt es viele Männer, die sich lieber von einer Frau beraten lassen, weiß sie. Auch Felgenhauer selbst fährt aus Leidenschaft seit vielen Jahre Porsche – und ihre Augen beginnen zu glänzen, wenn sie von ihrem kleinen ‚Boxster‘ berichtet. „Porsche, das heißt auch, Emotionen zu leben“, sagt sie. So wie bei dem Kundenevent im August dieses Jahres, als zwölf Porschefahrer in Richtung Kitzbühel aufbrachen, um gemeinsam eine vom Porsche Zentrum organisierte ­Alpentour über den ‚Staller Sattel‘, einen nur einspurig zu befahrenden Alpenpass, bis nach Italien zu unternehmen. „Wenn wir abends aus unseren Autos ausstiegen, hatten alle ein Grinsen im Gesicht“, erzählt Felgenhauer. „Das ist Porsche.“

Am zweiten Tag der Tour besuchten sie das Porsche Design Zentrum in Zell am See, den Stammsitz des einstigen Gründers Ferry Porsche, der noch heute das Arbeitszimmer beherbergt. Porschefaszination zeigt sich im Design Zentrum in so kuriosen unverkäuflichen Objekten wie Turnschuhen mit Porsche-Stoßdämpfer-Feeling oder einer Waschmaschine, in deren Trommel eine Porschefelge eingebaut wurde.

Um noch einmal den Blick nach Göttingen zu wenden … Es ist dieses Zusammenspiel aus vielem: ein Team, das vor Ort füreinander eintritt, die familiäre Atmosphäre zwischen den Angestellten und zu den Kunden und – man kann es fast nicht oft genug wiederholen – die Begeisterung für eine Marke, die alle(s) noch enger zusammenschweißt.