Autismus neu gedacht – Anders ist richtig

Anders ist richtig

Wofür sind Sie angetreten?
Ich bin dafür angetreten, Menschen zu unterstützen, ein selbst bestimmtes und erfülltes Leben zu führen. Menschen, die mit einer Beeinträchtigung umgehen müssen, welche aufgrund ihrer Nicht-Sichtbarkeit für andere und der „Sprachlosigkeit“ der Betroffenen (im Sinne beeinträchtigter Kommunikationsmöglichkeiten) oft ganze Familiensysteme in eine besondere Rolle bringt und häufig kräftezehrend für alle ist. Diese Familien fachlich und menschlich auf dem Weg zu begleiten, ihr Potenzial wieder zu finden oder erst zu erkennen, wieder gemeinsam Perspektiven zu entwickeln und Schritt für Schritt einen Mehrwert für sich und andere zu schaffen, das ist es, wobei ich behilflich sein möchte. Ich möchte, dass jeder Mensch mit seinen individuellen Herausforderungen am Ende die Möglichkeit hat, so zu leben, wie er es für erstrebenswert und richtig hält.

Welches ist Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto ist es, mein wahres Selbst zu leben und mich nicht zu verstellen. Ich möchte eine tiefe Verbindung zu mir selbst und anderen aufbauen, in dem ich ehrlich zu mir bin und meine Werte und Überzeugungen lebe. Nur so kann ich ein erfülltes Leben führen. Ich strebe danach, die Wahrheit anzuerkennen und auszusprechen, auch wenn es manchmal unangenehm ist. Ich möchte aufrichtig in meinen Beziehungen sein und mit Integrität handeln. Ich versuche, mich nicht von äußeren Einflüssen oder Erwartungen beeinflussen zu lassen, sondern folge meinem eigenen Kompass. Bewusstsein ist für mich der Schlüssel zur Selbsterkenntnis und persönlichen Entwicklung. Ich nehme mir Zeit, um in mich hineinzuhorchen und meine Gedanken, Gefühle und Handlungen zu reflektieren. Ich lebe achtsam im Hier und Jetzt und genieße jeden Moment bewusst. Dankbarkeit ist eine Haltung, die mein Leben bereichert. Ich schätze die kleinen Dinge im Leben und bin dankbar für das, was ich habe.

Was machen Sie anders als andere?

Durch meine langjährigen und intensiven Ausbildungen in Heilpädagogik und dem personzentrierten Ansatz orientiert sich meine Haltung an dem jeweiligen Menschen und seinen Bezugspersonen. Meinem humanistischen Menschenbild folgend bin ich der Überzeugung, dass kein Mensch besser weiß, was ein anderer Mensch benötigt als die Person selbst. Der Mensch mit seiner Lebensrealität und seinem „So-Sein“ steht im Vordergrund. Ich habe nicht zum Ziel, den Menschen gesellschaftlich passend zu machen, sondern den Menschen mit allem, was er mitbringt, ernst zu nehmen und ihn darin zu unterstützen, sich auf seinen ganz eigenen Weg zu machen. So viele Menschen durfte ich fachlich begleiten, ungewöhnliche Wege zu gehen und Ziele zu erreichen, die von ihrer Umwelt (z.B. Schule o.a.) häufig als nicht denkbar angesehen worden waren.

Was haben Sie aus Rückschlägen oder Niederlagen gelernt?

Dass Vieles eine Frage meiner Perspektive und meiner Bewertung ist. Es ist meine bewusste Entscheidung, ob ich es als Niederlage oder Rückschlag bewerte oder eben als Learning und Prozess wahrnehme. Dieser Prozess verläuft nie stetig, sondern braucht Schwankungen, um in Bewegung zu bleiben. Jeder Rückschlag ist dienlich, wenn ich ihn als Neujustierung betrachte. Ich möchte vor allem mit dem weitermachen, wovon ich überzeugt bin und an meinen Zielen bleiben, um weiterhin gute Arbeit zu leisten.

Was würden Sie Ihrem Vergangenheit-Ich raten, wenn Sie wieder am Anfang Ihrer Karriere stünden?
Ich lebe in dem tiefen Vertrauen, dass mein bisheriger Lebensweg genau richtig war und die Summe der Entscheidungen, die ich getroffen habe, machen mich heute zufrieden und glücklich. Ihnen verdanke ich es, dass ich der Mensch geworden bin, der ich heute bin.