Göttingen bietet für Events klare Standortvorteile – nur bislang zu wenig Betten. faktor macht den ,Hotel-Check‘.
NDR Soundcheck, Wetten dass …?, Bundesvision Songcontest, diverse Messen, wissenschaftliche Kongresse und nicht zuletzt die ,Lokhölle‘ der Basketballbundesliga – Göttingen hat sich im Laufe der vergangenen Jahre in der Reihe der Städte mit attraktiven Großveranstaltungen einen guten Namen gemacht. Den Löwenanteil zu dieser Entwicklung trug das Eventmanagement der Lokhalle bei. Der besondere Gebäudecharakter sowie die zentrale Lage mit einer guten Verkehrsanbindung bieten optimale Rahmenbedingungen. Unter der Leitung der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH (GWG), die das Gebäude 1995 von der Stadt übernahm und drei Jahre später eröffnete, entwickelte sich die Lokhalle zu einer inzwischen mehrfach international ausgezeichneten Eventlocation mit einer Gesamtwertschöpfung im Jahr 2014 in Höhe von rund 24 Millionen Euro – davon allein 15 Millionen Euro für Stadt und Region.
Alles eitel Sonnenschein also? Leider nein, denn immer wieder entscheiden sich potenzielle Veranstalter gegen die Leinestadt. Grund sind die Schwierigkeiten bei der Unterbringung der Gäste. „Etwa vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr finden in anderen Orten statt, weil wir ganz einfach nicht genügend Hotelbetten in der Nähe vorweisen können“, erklärt Nicole Klammer. Die Leiterin des Veranstaltungsmanagements der Lokund der Stadthalle konnte sich zwar auch schon mit der Vermittlung der Gäste ins Umland behelfen, weiß aber, dass „längst nicht alle bereit sind, bis nach Duderstadt, Heiligenstadt oder Kassel zu fahren, um dort nach einer Göttinger Veranstaltung zu übernachten.“ „In den vergangenen ein bis zwei Jahrzehnten verschlief Göttingen die Entwicklung, die andere Veranstaltungsorte gemacht haben“, sagt Olaf Feuerstein, der die Thematik nicht nur aus seiner Perspektive als Geschäftsführer des Hotels Freizeit In betrachtet, sondern auch aus der als Vorsitzender der DEHOGA Südniedersachsen, dem Branchenverband des Gastgewerbes.
„Die Kunden bemerken es, wenn andere Städte größere und modernere Kapazitäten bieten. Wer nicht mitzieht, verliert Kunden.“